Ungesunder Stress

Stress ist in aller Munde. Er ist eigentlich eine normale Reaktion unseres Körpers auf Herausforderungen. Diese können wir als positiv oder negativ empfinden - in jedem Fall macht sich unser Körper durch den Stress "kampfbereit", um Herausforderungen zu begegnen. Stress ist also ein Zustand, keine Krankheit. Wenn er aber über lange Zeit anhält, kann er krank machen.

Die Stressquellen sind ganz unterschiedlich und die Auswirkungen ebenso. Die einen ermüdet der Stress und sorgt für Erschöpfung, bei anderen zerrt er an den Nerven und macht sie gereizt und aggressiv. Stressauslöser sind in einem Fall äussere Faktoren, in einem anderen die körperliche und dann wieder die psychische Verfassung. Die vielen Gesichter unseres Alltags bieten weitere Auslöser - sei es im Verkehr, am Arbeitsplatz, zu Hause oder im sozialen Umfeld. Es scheint heute fast unmöglich, sich den Stress auslösenden Faktoren zu entziehen. Er scheint überall zu lauern. Dauerstress kann übergehen in ein Burnout oder eine Dpression; Suizidgedanken sind dann nicht mehr weit. Weitere Folgen können Suchtverhalten oder gesundheitliche  Probleme sein. - Daneben gibt es den nicht schädigenden Stress, der Menschen zu noch besseren Leistungen beflügeln kann.

Wie begegnet uns ein gestresster Mensch?

Es sind nicht die Reaktionen und Symptome selber, die uns anzeigen, dass bei einer gestressten Person etwas nicht mehr richtig funktioniert, sondern die ungewohnte Dauer oder Intensität. Die Person hat nicht mehr genügend Ressourcen, um die Lage zu bewältigen. Sie klagt über undefinierbare Ängste jeglicher Art, starke Überforderung oder länger andauernde Schlafstörungen; Selbstzweifel nagen übermässig an ihrer Seele. Dauerstress zieht die betroffene Person mit der Zeit in eine Spirale von Angst, von wiederholten Fehlern etwa im professionellen Bereich, von Ungeduld, Aggressivität, Launenhaftigkeit und Konzentrations- Schwierigkeiten. Betroffene Personen können auch an körperlichen Schmerzen wie Bauchweh leiden, Schwierigkeiten beim Essen und Schlafen haben oder passiv werden. 

Was braucht ein gestresster Mensch?

Auch ein gestresster Mensch braucht von uns zuerst einmal Verständnis. Empathie und Zuwendung durch aktives Zuhören sind gefragt! Wir können im Moment Ruhe und Geborgenheit anbieten. - Ist erst einmal eine tragfähige Beziehung gewachsen, dann kann man im Gespräch weitere Schritte erkunden. Braucht das Gegenüber sofortige und ganz praktische Unterstützung (bei der Arbeit, im Alltag, in der Familie etc.)? Genügt eine mitmenschliche Begleitung oder ist der Stress so gross, dass professionelle Unterstützung angebracht ist? Weil der Stress so viele Gesichter hat, ist auch die Bewältigung ganz unterschiedlich. Vielleicht lässt sich in einem wohlwollenden Gespräch klären, welche Stressbewältigung in Frage kommt. Die einen brauchen mehr Sport und Bewegung; wieder andere eher Ruhe, damit sie z.B. ihren Atem wieder spüren. Bewusste und gesunde Ernährung oder eine längstens fällige Klärung von Beziehungs- Konflikten können zur Stressbewältigung beitragen. Jemand anders braucht am Arbeitsplatz eine Umstrukturierung.



Weiterführende Infos und Links

- Die Stress-Homepage der Schweiz: Stressabbau und Stessprävention am Arbeitsplatz, diesem Ziel hat sich diese ausgesprochen nützliche Homepage des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, der SUVA und der Gesundheitsförderung Schweiz verschrieben. Auf der Seite des Vereins stessnostress.ch finden sich neben vielen Infos auch Massnahmen sowie ein Selbsttest.

Gesundheitsförderung.ch - stärk und koordiniert die verschiedenen Anstrengungen in der Schweiz für Gesundheitsförderung und Prävention – in allen Bereichen von Verwaltung, Politik und Wirtschaft.

- Pro Mente Sana - setzt sich auf verschiedenen Ebenen für die Anliegen von psychisch erkrankten Menschen ein. Sie bietet Beratung, vielfältige Informationen und Möglichkeiten zur Diskussion zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten an.